"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber wir müssen jetzt die Bremse reinhauen", begründete Fraktionsvorsitzender Hans Kaltenbrunner den Schritt. Konkret ist es ein Posten in der Haushaltsauflistung, der der CSU Sorgen bereitet: Die geplanten Ausgaben für den Umbau der ehemaligen Sporthalle der Hauptschule Ursensollen zum Kultur-, Bildungs- und Begegnungssaal belaufen sich für 2011 auf 1,5 Millionen Euro. Rechnet man dazu die für 2010 veranschlagten Kosten von 650.000 Euro, hat das Projekt inzwischen eine Dimension erreicht, die die kleine Gemeinde Ursensollen nach Ansicht der CSU-Gemeinderäte nicht schultern kann.
"Wir haben gesagt, wenn die Kosten die Marke von zwei Millionen Euro erreichen, dann können wir das nicht mehr guten Gewissens mittragen", so Gemeinde- und Kreisrat Josef Schmaußer. Kaltenbrunner ergänzte: "Die Gemeinde muss das zweite Jahr hintereinander 1,5 Millionen Euro neue Kredite aufnehmen. Damit steigt die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2011 auf über 1.260 Euro." Zwar habe die CSU-Fraktion dem Bauprojekt bei bisherigen Abstimmungen immer zugestimmt, allerdings waren die Kosten für den Kultur-, Bildungs- und Begegnungssaal bei der Haushaltsdebatte 2010 noch mit Gesamtkosten in Höhe von 1,45 Millionen Euro angegeben worden.
Selbst der 1. Bürgermeister Franz Mädler musste zugeben, dass man wegen "unvorhergesehenen Auflagen" von den Mehrkosten "getrieben" werde. Darauf entgegnete Schmaußer: "Wir wollen uns nicht treiben lassen. Wenn die Kosten für ein Projekt schon während der Planung so explodieren, dann muss man schauen, ob man nicht eine kleinere Lösung findet. Erfahrungsgemäß steigen die Kosten für solche Projekte während der Bauarbeiten erneut." Als Konsequenz stimmten die fünf anwesenden Gemeinderäte der CSU nicht nur einstimmig gegen den Haushalt, sondern auch gegen die ebenfalls auf der Tagesordnung stehenden Sanierungsmaßnahmen bei der ehemaligen Sporthalle. Auch bei künftigen Abstimmungen will die CSU-Fraktion gegen das Megaprojekt stimmen, wenn nicht eine kleinere und kostengünstigere Lösung in Angriff genommen wird.
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